Mit einem späten 2:1-Sieg konnte der SSV Nörten-Hardenberg das Derby am Freitagabend für sich entscheiden.

Über 90 Minuten boten sich die Kontrahenten vor rund 600 Zuschauern ein ansehnliches Fußballspiel, welches am Ende die individuelle Qualität von Nörtens Thorben Rudolph entscheiden konnte.

Gleich neun Ex-Eintrachtler bot SSV-Trainer Jörg Franzke in der Startelf auf und wechselte zur Halbzeitpause mit Christian Horst einen weiteren ein. Von Beginn an spielten die Teams mit offenen Visier und so hatte Northeim Raoul Fricke (6.) die erste Chance im Spiel, sein Abschluss strich knapp am Pfosten vorbei. Im Gegenzug setzte Nörtens Melvin Zimmermann (8.) den Ball knapp über den Querbalken.

Nachdem Northeims Schlussmann Tim Tautermann den Ball von Melvin Zimmermann glänzend an die Latte lenken konnte, setzte Philipp Bruns den Nachschuss, der noch abgefälscht wurde, zur SSV-Führung (23.) in die Maschen. Nörten zu dem Zeitpunkt nicht besser aber effektiver. Die Eintracht zeigte sich wenig geschockt und prüfte SSV-Keeper Dominik Hillemann nur eine Minute später das erste Mal. Drei Minuten vor dem Halbzeitpfiff war dieser erneut zur Stelle, als Tristan Heine aus kurzer Distanz scheiterte. Doch dann war es soweit: Als Northeims Raphael Peinemann von Dominik Hillemann von den Beinen geholt wurde, gab es folgerichtig Elfmeter, den Raoul Fricke (43.) souverän verwandeln konnte. Mit dem 1:1 ging es in die Halbzeit. „Wir brauchen einfach zu viele Chancen. Aus den Aktionen, die wir im ersten Durchgang hatten, musst du ein, zwei Tore machen. Unterm Strich haben in 180 Minuten zwei Tore gemacht und das waren zwei Elfmeter. Uns fehlt da der Zielspieler oder wir müssen uns da hin entwickeln!“, hadert Eintracht-Trainer Philipp Weißenborn mit den vergebenen Torchancen.

SSV stellt System in der Halbzeit um

Mit der Einwechslung von Christian Horst stellte der SSV das System auf eine Dreierkette um. „Wenn jemand unser System spiegelt, wie es Nörten in der Halbzeit gemacht hat, fällt es uns manchmal ein bisschen schwerer. Da sind wir noch nicht da, wo wir sein wollen!“, kommentierte Weißenborn die zweite Hälfte.

Und in der Tat wurde Nörten im zweiten Durchgang mehr und mehr dominanter und bekam die junge Eintracht-Elf, die verletzungsbedingt auf ihren Kapitän Marc-Yannick Grunert verzichten mussten, immer mehr in den Griff. Kurz nach Wiederanpfiff rettete Luca Shahmirzadi (48.) für den geschlagenen Tim Tautermann auf der Torlinie. Die Begegnung wurde in der Folge hitziger, wo sich nicht nur verbal sondern auch körperlich knackige Worte und Zweikämpfe geboten wurden. So hatte der bereits gelb verwarnte Alexander Knopf (Northeim) Glück, dass er nach einem Foulspiel nicht mit Gelb/Rot den Platz verlassen musste. Dass Knopf nur zwei Minuten später ausgewechselt wurde, war folgerichtig.

Während Northeims Umschaltspiel von den ausgebufften SSV-Spielern immer wieder unterbunden wurde, erarbeitete sich der SSV ein Übergewicht und hätte eigentlich in der 70. Spielminute in Führung gehen müssen. Aber Eintracht-Keeper Tim Tautermann hielt zunächst den Schuss von Silvan Steinhoff und wehrte auch glänzend den Fallrückzieher-Nachschuss von Melvin Zimmermann ab. In der Schlussviertelstunde drängte Nörten auf den Siegtreffer. So musste dann einmal mehr die individuelle Qualität von Thorben Rudolph her, der mit einem Traumfreistoß den Siegtreffer erzielen konnte. Besonders bitter für Northeim, dass dabei die Mauer nicht stabil blieb und Raoul Fricke sich von seinen Mitspielern löste. Bei dem Spielstand blieb es dann auch. „Anspannung und Freude fällt von einem ab!“, kommentierte SSV-Trainer Jörg Franzke seine Gefühle beim Siegtreffer. „Aufgrund der zweiten Halbzeit, wo wir einige Chancen ausgelassen haben, geht der Sieg denke ich aber auch in Ordnung“

Thorben Rudolph erzielt den Siegtreffer für den SSV Nörten-Hardenberg. Video: SSV Nörten

Das komplette Trainerinterview mit Philipp Weißenborn und Jörg Franzke findet ihr auf dem neuen Youtube-Kanal von Sportnews Northeim-Einbeck.