SSV Nörten-Hardenberg gewinnt den Bezirkspokal

Von Beginn an war von taktieren bei beiden Mannschaften keine Spur. Die Zuschauer kamen über 90 Minuten, gerade aufgrund der ersten Halbzeit, auf ihre Kosten. Nach einer 2:0-Halbzeitführung entwickelte sich die zweite Hälfte für den SSV aber zu einer Zitterpartie.

Dass die Heimelf mit einer Führung in die Kabine ging, war allen voran SSV-Keeper Dominik Hillemann zu verdanken, der alleine mit drei starken Paraden im ersten Durchgang den Kasten sauber hielt. Bereits nach drei Minuten war MTV-Stürmer Carlos Christel frei durch, doch Hillemann behielt im 1 vs. 1 die Oberhand. Das gleiche Duell gab es knapp zehn Minuten später, als Hillemann erneut stark gegen Christel parieren konnte und der SSV mit schnellem Umschaltspiel direkt im Gegenzug durch Lucas Duymelinck den Führungstreffer erzielen konnte, der für Jubelstürme an der Bünte sorgte. Mit der 1:0-Führung blieb der SSV gefährlich. In der 30. Minute war erneut Dominik Hillemann zur Stelle, ein abgefälschter Schuss aus über 20 Metern fischte der Keeper, der sein letztes Spiel bestritt, aus dem Winkel und verhinderte den Ausgleich. Auf der anderen Seite war es erneut Lucas Duymelinck (39.), der aus halblinker Position abzog, der Ball ebenfalls abgefälscht wurde, aber im Gegensatz zu der Szene davor, den Weg in den MTV-Kasten fand. Das 2:0. So kann es laufen. Hinten hält Hillemann die Null. Vorne gehen die Bälle rein. Damit ging es auch in die Halbzeit.

Mit der 2:0-Führung im Rücken verwaltete der SSV mit seiner ganzen Routine die Partie nach Wiederanpfiff, brachte sich dann aber selber in Bedrängnis. Thorben Rudolph (59.) ging rund 30 Meter vor dem eigenen Tor überhart von hinten in den Zweikampf, so dass dem Schiedsrichter keine andere Wahl blieb, als den roten Karton zu zücken. Der Wolfenbütteler Spielmacher Jonas Klöppelt musste mit Verdacht auf Knöchelbruch ins Krankenhaus und wurde mit dem Rettungswagen abtransportiert. Mit zehn gegen elf ging es somit weiter. Und Wolfenbüttel wusste die Überzahl sofort zu nutzen. Nach einem Pass von der linken Seite stand in der Mitte Torjäger Linus Queißer goldrichtig und erzielte den Anschlusstreffer (62.).

Mit einem Treffer vorne und in Unterzahl kämpfte der SSV Nörten-Hardenberg dann bei tropischen Temperaturen um den Bezirkspokalsieg. In der spannenden Schlussphase gelang es den Gästen aber nicht die SSV-Fünferkette zu überwinden und bissen sich immer die Zähne an der starken SSV-Defensive aus, die jeden Angriff konsequent wegverteidigen konnte und sich in jeden Ball warfen. Dann die Vorentscheidung: Eine Freistoßvariante von Silvan Steinhoff, mit der die MTV-Abwehr nicht gerechnet hat, hob der eingewechselte Bent Friebe (88.) per Seitfallzieher über den MTV-Keeper hinweg ins Tor. Ob so gewollt oder nicht, egal, der SSV Nörten-Hardenberg gewinnt den Bezirkspokal. Jubelstürme auf den Rasen, Begeisterung im Publikum und Tränen der Freude bei SSV-Coach Oliver Gremmes. Eine Bildergalerie folgt am Montag.