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Durch seine über 50-jährige Tätigkeit im Schiedsrichterwesen (KSO, Bez.-SR-Ausschuss, jetzt noch SR-Beobachter im Bezirk) tut es ihm in der Seele weh, wenn er die Entwicklung des Schiedsrichterbestandes beobachte. Nun meldet sich Walter Pankrath einmal zu Wort.
Auto: Walter Pankrath (Foto)
Nachdem die Winterpause und die damit verbundene Hallensaison vorbei sind, treten die Spiele auf dem grünen Rasen in die entscheidende Phase. Von den Schiedsrichtern wird nun ganz besonders erhöhte Aufmerksamkeit verlangt. Sie stehen viel öfter in der Kritik, als es in der Herbstserie verhältnismäßig weniger der Fall war. Bekanntlich fallen in der Frühjahrsserie die Würfel über Auf-und Abstieg und der „Mann in Schwarz oder auch Farbe“ steht ganz besonders im Blickpunkt der Presse und auch der Vereinsfunktionäre. Wie oft kommt es nun vor, daß dem Schiedsrichter die Schuld an der Niederlage berechtigt oder unberechtigt zugeschrieben wird, weil er von insgesamt 90 Spielminuten eine Sekunde die Spielsituation anders beurteilt hat.
In diesem Augenblick denkt keiner mehr an die unzähligen Fehlschüsse der Stürmer, die sogar mehrere Male das leere Tor nicht getroffen haben. Sonntag für Sonntag klagen Vereine und ihre „Fans“ über angeblich unzulängliche Schiedsrichterleistungen. Manchmal zu Recht, häufig jedoch unberechtigt. Sie unternehmen aber vielfach nichts, um sich klaglos zu stellen. Schiedsrichteranwärter werden überhaupt nicht oder nur in unzureichendem Maße gestellt, so daß dem von ihnen so gern zitierten Übel nicht abgeholfen werden kann.
Umfangreiche Werbung in der Presse und Schreiben an sämtliche fußballtreibenden Vereine im Kreis Northeim/Einbeck haben auch in diesem Jahr wieder zu keinem zufriedenstellenden
Ergebnis geführt. 31 von 62 Vereine haben es nicht einmal für nötig gehalten, die geforderte Meldung (auch Fehlmeldung) überhaupt abzugeben. 31 Vereine des Kreises haben sich jedoch gemeldet und dabei sind sage und schreibe vier Anmeldungen zum Anwärterlehrgang beim Kreisschiedsrichterausschuss eingegangen. Vielleicht muß der Kreisvorstand erst zu drastischeren Maßnahmen greifen, um damit den säumigen Vereinen ihre Pflicht aufzuzeigen. Die markigen Worte „Seid fair zum 23. Mann, denn ohne ihn geht es nicht!“ dürfen eines Tages der Vergangenheit angehören. Denn wenn es noch weniger oder eines Tages gar keine Schiedsrichter mehr gibt, finden auch keine Spiele mehr statt.
Foto: Schamuhn
Walter Pankrath