Was für ein Handballabend in der Burgberghalle! In der Oberliga hat die HSG Rhumetal am Sonntag den TV Jahn Duderstadt mit 31:24 (11:13) bezwungen. Vor nahezu ausverkauftem Haus verwandelte sich das Derby in ein echtes Handballfest – mit einem überragenden zweiten Durchgang der Gastgeber.

Die Partie begann ganz nach dem Geschmack der mitgereisten Duderstädter Fans. Ihr Team startete konzentriert und lag schnell mit 5:2 in Führung. Hauptverantwortlich dafür war Linkshänder Jannik Burgdorf, der in dieser Phase bereits viermal traf. Rhumetal brauchte eine Weile, um in die Partie zu finden. Die Crocodiles konnten aber schnell diese Führung mit dem Ausgleich egalisieren. Doch die Gäste blieben zunächst das effizientere Team. Die HSG tat sich schwer, klare Torchancen herauszuspielen, und ließ mehrfach gute Möglichkeiten liegen. So ging es mit einem 11:13-Rückstand in die Pause – eine durchaus schmeichelhafte Führung für Duderstadt, denn Rhumetal war phasenweise ebenbürtig.

Nach dem Seitenwechsel wendete sich aber das Blatt. Keeper Niklas Berger brachte die Burgberghalle mit einer spektakulären Doppelparade früh zum Beben. Wenig später traf Yannik Schlüter zum 14:14, und als Duderstadts Nikolas Grolig nach einem Foul an Heiligenstadt die Rote Karte sah (36. Minute), nutzte Rhumetal die Gunst der Stunde.

Ole Bierwirth sorgte mit seinem Treffer zum 17:16 für die erste HSG-Führung des Abends – und nun war der Bann gebrochen. Die „Crocodiles“ spielten sich in einen Rausch: Robin Großkopf erhöhte mit einem Doppelschlag auf 19:16, während Bengt Mackensen im Tor zwei Strafwürfe parierte und damit dem Gegner endgültig den Zahn zog.

Angetrieben von den Fans entwickelte sich die Schlussphase zu einem wahren Handballfest. Rhumetal dominierte das Derby nun nach Belieben, spielte befreit auf und wurde nach dem Schlusspfiff mit stehenden Ovationen gefeiert.

Mit dem 31:24-Heimsieg sendet die HSG Rhumetal ein deutliches Ausrufezeichen in der Oberliga und beweist, dass sie als Aufsteiger voll und ganz in der Liga angekommen sind – besonders dann, wenn Leidenschaft, Kampfgeist und Teamspirit so harmonieren wie an diesem Derby-Abend.

Foto: Jule Bertram