Das SNNE-Spiel-der-Woche hat gehalten, was es versprochen hat. Acht Tore, viele Emotionen und einen Derbysieger. Vor rund 120 Zuschauern konnte sich Grün-Weiß Bad Gandersheim am Ende in Ahlshausen mit 5:3 durchsetzen.

Die Gäste aus der Domstadt erwischten einen Blitzstart durch ihren Kapitän Dominic Wagner, der die frühe Führung (2.) herbeiführen und diese sogar noch ausbauen (9.) konnte. Von dem frühen Schock ließen sich die Gastgeber aber nicht beirren und machten beim offenen Schlagabtausch mit. Maurice Weinhardt (26.) traf zum Anschluss. Im Gegenzug verpasste Denis Schönfeld (31.) mit einem Pfostentreffer die Gandersheimer Führung auf zwei Tore wieder auszubauen. Die Kontrahenten boten weiter zwar keinen spielerischen Hochglanz aber dennoch hohe Intensität, die von den lautstarken Zuschauerreihen noch einmal gepuscht wurde. Mit der knappen 2:1-Gästeführung ging es in die Halbzeit .

Auch in der zweiten Hälfte spielten die Teams auf dem kleinen Ahlshäuser Sportplatz munter nach vorne. Während Grün-Weiß-Keeper Leon Schlimme (53.) den Ausgleich gleich doppelt verhinderte, konnte auf der Gegenseite Ahlshausens Janik Strohmeier auf der Linie klären und das 1:3 verhindern. Für Unmut bei den Gastgebern sorgte dann eine strittige Szene: Erst sah der Schiedsrichter Johannes Wiechens ein Gandersheimer Handspiel im Mittelfeld nicht, woraus der Grün-Weiß-Angriff entstand, bei dem ein Gandersheimer einen grätschenden Ahlshäuser an die Hand aus weniger als einem Meter schoss.  Die Folge: Ein sehr harter Elfmeter, der aber auch „leider“ häufig in der Bundesliga gepfiffen wird. Den folgenden Elfmeter vergab Gandersheims Nicodemo Bruno (58.)  kläglich und scheiterte an Steven Schwensow.

Nicodemo Bruno scheiterte vom Elfmeterpunkt.

Doch bei der folgenden Ecke agierten die Gastgeber unaufmerksam und erneut Dominic Wagner, der als Innenverteidiger aufgeboten war, war am zweiten Pfosten frei zur Stelle und erzielte seinen dritten (!) Treffer in der Partie. Doch die Gastgeber zeigten Moral, schüttelten sich kurz und erwischten ihre beste Phase. Erst traf der eingewechselte David Wübbelmann (73.) zum Anschlusstreffer. Dann wurde ein Weinhardt-Tor (75.) aus einer vermeintlichen Abseitsposition aberkannt. FC-Trainer Marvin Kleinhans bewies ein glückliches Händchen und wechselte mit Kai Engelke (78.) auch den nächsten Torschützen ein. Das 3:3 – die Aufholjagd war perfekt. Doch statt weiter das Momentum auszunutzen, ließ dann auch die Druckphase der Gastgeber nach und die Gäste um Trainer Dennis Runschke kamen wieder besser ins Spiel. In der letzten Minute erwischte Aleksandr Belousov noch den Lucky Punch für die Gäste, die zum umjubelten 4:3 trafen. Wegen Meckerns flog der gelb vorbelastete David Wübbelmann mit gelb/rot vom Feld.  Nicodemo Bruno (90.+4) vollendete einen Konter noch zum 5:3-Endstand für Grün-Weiß Bad Gandersheim. 

Ein hochemotionales Derby, das in beide Richtungen hätte gehen können, wurde mit dem besseren Ende für Bad Gandersheim abgepfiffen. Die Gastgeber haderten mit einigen Schiedsrichterentscheidungen, die sicherlich auch anders ausgelegt werden konnten. Dennoch muss man sagen, dass es eine extrem schwierige Partie für den jungen Schiedsrichter war, die von vielen Zweikämpfen, hoher Intensität und lautstarker zum Teil auch grenzwertiger Stimmung von den Zuschauern geprägt war.