Das Ding der Woche: Zuschauer geht in der 1. KK ins Tor

In dieser Woche konnte sich Lukas Waldmann von der SG Solling (1. Kreisklasse 2) mit 511 Stimmen den Sieg sichern. Auf Rang 2 landete „Northeim und Nörten ohne Landesligapunkt“ (369 Stimmen) vor dem 17:4-Sieg der U19 der JSG Weser/Solling gegen den JFV West-Göttingen im Bezirkspokal (224 Stimmen) und vier Elfmeter in einem Spiel zwischen Imbshausen und Bad Gandersheim II (115 Stimmen).

Im Sommer hatte Lukas Waldmann eigentlich seine Schuhe aus beruflichen Gründen an den Nageln gehängt, nun kam es zum einem unerwarteten Comeback am vergangenen Sonntag. „Die Entscheidung mit Fußball aufzuhören war aus zeitlicher Sicht richtig. Klar vermisst man die Zeit mit den Jungs, mit denen man schon lange zusammen gekickt hat, aber ich hatte mir ja auch vorgenommen regelmäßig zuzuschauen“, erzählt Waldmann, der am Sonntag genau das machen wollte. Doch die Zuschauerperspektive musste der 31-jährige bereits in der neunten Minute wechseln und hütete stattdessen den Solling-Kasten. Was war passiert? Die SG Solling ging per Elfmeter früh in Führung. Nur Minuten später wurde Sollings-Schlussmann Daniel Apel mit der roten Karte des Feldes verwiesen, nachdem er außerhalb des Strafraums den Ball mit der Hand mitgenommen hat. Nach kurzer Unruhe und Abstimmung mit dem Schiedsrichter wurde der Einsatz von Waldmann dann real: „Ich wollte am Sonntag bei den Jungs mal wieder entspannt zuschauen. Ging ja auch super los mit dem Elfmeter zum 1:0. Als Daniel Apel dann die rote Karte gesehen hat, wurde es an der Seitenlinie etwas unruhig und ich habe auch überlegt, wer da in Frage kommt. Und dann haben sie mich gefragt und ich habe spontan ja gesagt“, berichtet Waldmann von seinem Comeback. „Ich wusste allerdings zuerst gar nicht ob das geht, weil ich ja nicht auf dem Spielbericht stand, aber das wurde mit dem Schiri kurz besprochen“, so Waldmann weiter, der sowohl beim TSV Hilwartshausen als auch dann bei der SG Solling als Aushilfstorwart bereits in der Vergangenheit ausgeholfen hat, obwohl er eigentlich Feldspieler ist und kein gelernter Torwart.

Da beim TSV Lüthorst nicht nur das Spiel, sondern auch parallel der Wandertag lief, schien die Annahme groß, dass der eigentliche Zuschauer Waldmann sich mit einem Fassbier eine schöne Abkühlung bei warmen Temperaturen gegönnt hat, doch dazu kam es noch nicht: „Dadurch, dass es erst die zehnte Minute war und ich erst kurz vor Anpfiff angekommen bin, hat sich das erste Bier leider noch nicht ergeben gehabt. Das hätte aber nicht mehr lange auf sich warten lassen“, sagt der Aushilfskeeper mit einem Schmunzeln.

Nach dem 1:0-Führung kassierte Waldmann dann ein Gegentor: „Leider patze ich beim Ausgleich, ansonsten war es aber eher ein ruhiges Spiel mit super Wetter und guter Kulisse durch den Wandertag“, führt er fort. Die Frage, ob er erneut bald wieder zum Einsatz kommt, beantwortete der 31-jährige hoffnungsvoll, dass er nicht wieder ran muss: „Vielleicht lassen sie mich das nächste Mal auch wirklich zuschauen“

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