Alles aufgeholt. Nach dem verregneten Dienstag konnten am Mittwoch alle Spiele bei den BikeLeasing-Open in Uslar zu Ende gebracht werden - inklusive der Überhang-Matches vom Vortag. „Wir liegen voll im Plan“, konnte Supervisor ­David Mazáček am Abend vermelden. Volles Programm also am Försterweg. Dabei setzten sich die Favoriten weitgehend durch.

Der 17-jährige Nikolai Barsukov verlangte der Nummer eins der Setzliste, dem Argentinier Lorenzo Jaoquin Rodriguez (ATP 473) dabei einiges ab, gestalte das Match offen, verlor aber in zwei knappen Sätzen (4.6, 5:7). Seine Europameisterschafts-Mitstreiter Vincent Marysko (18) und Mika Petkovic (17) machten es besser. Marysko gewann gegen Yannick Kelm 6:3, 6:2, Petkovic gegen den schwedischen John Hallquist Lithen 6:3, 6:4. Den Siegeszug der Youngster setzte U16-Europameister Justin Engel fort, der auch die Revanche des Liga-Spiels vom Wochenende gegen Milan Welte nahezu glatt für sich entschied (6:1, 6:0). Jannik Opitz, der an zwei gesetzte Brasilianer Nicolas Zanellato (ATP 481), und der Italiener Iannis Miletich erreichten ebenfalls die nächste Runde. Die Nummer vier, des Sets, der für KTC Bad Wilhelms­höhe 1896 in der Hessenliga spielende Andrey Chepelev (ATP 633), musste fast drei Stunden kämpfen, ehe  er den 1407 Plätze tiefer platzierten Qualifikanten Maximilan Oeczelik besiegt hatte, die Nummer sechs, Maik Steiner (ATP 769) gewann gegen den Schweizer Adrien Berrut. Routinier Elmar Ejupovic (31, an fünf gesetzt) setzte sich nach 2:20 gegen den 13 Jahre jüngeren Lasse Pörtner nach drei Sätzen durch (6:4, 4.6, 6:1). „Ich habe am Ende dann doch viele richtige Entscheidungen getroffen und gute Lösungen gefunden“, sagte er nach dem letzten Einzel des Tages.

Den ersten ATP-Punkt vergisst man nie. Das ist immer ein besonderes Erlebnis für einen Spieler. Michel Hopp holte seinen ersten Punkt im Mai beim ITF 15.000er in Brcko (Bosnien), als er nach seinem Sieg gegen Lukas Todorovic ins Achtelfinale einzog. Jetzt folgten innerhalb einer Woche die Punkte zwei und drei. Beim höchstdotierten deutschen Herren ITF-Turnier in Kassel (25.000 plus Hospitality) gewann er gegen Michael Agwi. In Kassel hatte er im Frühjahr schon beim Wild Card-LK-Turnier im Finale gestanden. Gestern Nachmittag gab es Nummer drei für den Erfurter, den er nach seinem 7:5, 5:7, 6:2-Erfolg gegen Mariano Dedura-Palomero mit einem lauten Urschrei feierte. „Geht noch lauter“, sagte Michel später. Vielleicht hebt er sich das ja für das Achtelfinale auf. „Ich bin sehr happy, dass ich gewonnen habe, denn ich wollte unbedingt noch einen Tag bleiben, ich bin sehr zufrieden.“ Dass es eine schwere Aufgabe sein würde, war dem 25-Jährigen schon vorher klar: „Ich kenne Mariano und weiß, dass er sehr schnell spielt. Im ersten Satz habe ich das auch sehr gut gelöst.“ In Durchgang zwei wurde sein Gegner stärker. „Da hat er fast alles getroffen, das muss man anerkennen“, so Michel Hopp (Foto). Aber ihm war auch relativ klar, dass der 18-Jährige das Tempo nicht ganz würde halten können.  Und so konnte sich der siebenfache Thüringen-Meister über den gewünschten Tag länger in Uslar freuen.

Foto/Text: Bikeleasing-Open