Paul Alsleben ist im vergangenen Sommer vom FC Eintracht Northeim in das Nachwuchsleistungszentrum (NLZ) von Hannover 96 gewechselt. Am kommenden Wochenende kehrt er zum ersten Mal mit seiner neuen Mannschaft an die alte Wirkungsstätte zurück und wird dabei auf seine ehemalige Mannschaft treffen.

Darüber, wie es bei 96 bislang läuft, wie er sich fühlt, wenn er über Pfingsten am KSN-Junior-Cup [U13] teilnimmt und was die Unterschiede zwischen der Eintracht und Hannover 96 sind, haben wir uns mit Paul unterhalten.

Moin Paul – wie geht es dir? Wie war dein 1. Jahr bei Hannover 96? Hast du dich gut eingelebt?

Paul: „Hallo, mir geht es gut. Das erste Jahr war richtig gut. Sehr intensiv und hat mir super viel Spaß gemacht.“

Wie ist eure Mannschaft bei 96 einzuschätzen? Seid ihr ein „guter Jahrgang“?

Paul: „Ich glaube, dass wir insgesamt eine sehr starke Mannschaft haben. Als U13 [ein D-Jugend Jahrgang; Anm. der Redaktion] spielen wir schon in der C-Jugend-Bezirksliga gegen U14 und U15 Teams aus der Region Hannover. Wir konnten uns dort gegen sehr starke Jugendmannschaften behaupten. Einige davon kannte ich schon aus meiner Zeit aus Northeim, z.B. JFV Calenberger Land oder den HSC Hannover. In der Nord Liga [ein eigenständig organisiertes Ligasystem zwischen den NLZs; Anm. der Redaktion] haben wir gegen andere U13 NLZ Teams wie den VfL Wolfsburg, Werder Bremen, den Hamburger SV oder Holstein Kiel richtig gute Spiele gemacht.“

Was war dein bisheriges Highlight?

Paul: „Meine Highlights waren auf jeden Fall der Otterfinger-Cup in Bayern mit Spielen gegen RB Salzburg, TSG Hoffenheim, FC Zürich oder Bayern München und natürlich die regelmäßigen Leistungsvergleiche gegen andere NLZs, wie z.B. Eintracht Frankfurt, RB Leipzig oder Borussia Mönchengladbach.“

Das klingt spannend. Die Gegner sind andere als in den Jahren bei der Eintracht. Das ist klar. Aber wie unterschiedliche ist das Training aus deiner Sicht?

Paul: „In beiden Vereinen wird, aus meiner Sicht, sehr gut und leistungsorientiert trainiert. Bei Hannover 96 ist das Training allerdings länger, intensiver und auch härter als in Northeim. Zum Beispiel habe ich vor jedem Training noch ca. 45 Minuten individuelles Torwarttraining.“

Klingt nach einem straffen Pensum. Tauscht du dich darüber auch mal mit deinen alten Teamkameraden aus? Wie ist der Kontakt nach Northeim? Am Wochenende seid ihr erstmals sportliche Rivalen.

„Ich habe immer noch sehr engen Kontakt nach Northeim und schaue mir auch regelmäßig Spiele an, wenn es zeitlich möglich ist. Ich war erst mit meinem Vater und mit meinem früheren Teamkollegen Jonne beim Derby der Eintracht Herren gegen Göttingen 05. Auch mit vielen anderen aus dem Team, wie Kilian, Fynn, Kjell und Philipp habe ich noch Kontakt und verfolge ihre Spiele live oder über Fussball.de.“ 

Die Eintracht versucht seit Jahren ambitionierte Jugendarbeit zu machen. Immer auch mit dem Ziel Spieler und Spielerinnen für ein NLZ auszubilden. Bei dir ist das geglückt. Wie würdest du deine fußballerische Ausbildung, deine Basis, die du dort mitbekommen hast, bewerten?

Paul: „Meine Zeit in Northeim und meine Ausbildung dort war sehr gut. Ohne das Training und die Möglichkeit, sich in Spielen zu beweisen, hätte sich sicherlich auch Hannover nicht gemeldet. Gerade mit den beiden Trainern Marcy und Isa haben wir nicht nur richtig gutes Training gemacht, sondern auch viel Spaß gehabt. Eintracht Northeim ist ein sehr guter Verein für junge Fußballer und Fußballerinnen, die leistungsorientiert spielen wollen. Für mich als Torwart waren auch die zusätzlichen Einheiten in der Torwartschule Peter Rasch eine weitere gute Grundlage.“

Jetzt steht mit dem KSN-Junior-Cup [U13] ein weiteres Highlight an. Mit welchen Gefühlen kehrst du erstmals als Spieler ins Gustav-Wegner-Stadion zurück?

Paul: „Für mich ist das natürlich kein normales Turnier. Ich freue mich darauf mein altes Team zu treffen und hoffe, viele Trainer, Eltern und bekannte Gesichter zu sehen. Und natürlich freue ich mich auch auf die Spiele in der schönen Anlage.“

Bei dem Turnier am Samstag werden insgesamt 40 Mannschaften aus vielen verschiedenen Ländern am Start sein. Neben deutschen Teams kommen Mannschaften aus den Niederlanden, Belgien, Polen, Dänemark und Tschechien, um nur einige Länder aufzuzählen. Wie findest du es, dass es so ein Turnier in Northeim gibt, bei denen auch regionale Teams die Möglichkeit haben, gegen NLZs und internationale Gegner zu spielen?

Paul: „Das finde ich richtig stark. Vor allem auch Mannschaften aus anderen Ländern sind reizvoll. Die kann man zwar schwer einschätzen, aber es interessant zu sehen, wie in anderen Ländern Fußball gespielt wird. Außerdem ist es nach den ganzen langen Fahrten quer durch Deutschland auch schön ein Turnier direkt vor der Haustür zu spielen. Ich freue mich schon sehr auf das Wochenende.“

Du sagst, dass man die ausländischen Teams schwer einschätzen kannst. Ihr seid aber auch eine gute Mannschaft. Und natürlich sehr bekannt in der Region. Was sind eure Ziele für das Turnier?

Paul: „Wichtig ist für uns immer, dass wir unser Spiel machen. Das wir das umsetzen, was wir trainieren und was uns auszeichnet. Man kann nicht wissen, wie die Mannschaften aus Belgien oder den Niederlanden drauf sind, wollen aber natürlich selbst so gut wie möglich abschneiden. Das wollen aber auch die andere NLZs, wie zum Beispiel der VfL Wolfsburg. Mal schauen, wie gut wir uns bei all den bekannten Mannschaften schlagen.“

Kommen wir zur letzten Frage. Natürlich ist Fußball ein Mannschaftssport aber in deiner Situation hat man auch eigene Ziele. Der erste Schritt zum Traum vom Fußballprofi ist gemacht, du spielst in einem NLZ. Was sind deine sportlichen Ziele? Wo willst du als Fußballer hin?

Paul: „Ich freue mich sehr, dass ich bei Hannover 96 spielen kann und möchte hier gerne solange es gehtbleiben. Ich möchte Spaß und Erfolg haben. Meine Eltern und Hannover 96 legen aber auch sehr großen Wert auf die Leistungen in der Schule. Das hat Vorrang.“

Foto: Hannover 96

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