In der letzten Septemberwoche reiste die Rollkunstlauf-Formation Dream Team, in der auch acht Läuferinnen des RSV Einbeck dabei gewesen sind, zur lang ersehnten Weltmeisterschaft nach Kolumbien.


Am Montag landeten die Läuferinnen in der Hauptstadt Bogotá, von der aus sie noch sechs Stunden mit dem Bus in die Stadt Ibagué fuhren. Der bestellte Bus kam mit einer Verspätung am Flughafen an, sodass sich die ohnehin lange Anreise noch einmal verzögerte. Schließlich kamen die Läuferinnen nachts im Hotel an und konnten sich noch eine kurze Zeit ausruhen, bevor der erste Trainingstag begann. Am Dienstag hatte das Team einen Zeitraum in einer Trainingshalle gebucht. Der bestellte Shuttlebus erschien nicht, sodass das Team auf kleine Taxis ausweichen musste. An der Adresse der Trainingshalle angekommen, stellte sich heraus, dass es sich nur um eine kleine Außenfläche handelte, auf der zudem Pfeiler angebracht waren. Zum Formationslaufen war diese Fläche somit ungeeignet. Das Dream Team fand an diesem Tag keine Möglichkeit mehr, wie geplant zu trainieren. Die Läuferinnen fuhren daher in die Wettbewerbshalle, um bei bereits laufenden Wettbewerben zuzuschauen und sich einen Eindruck der Flächenbegebenheiten zu verschaffen.

Am Mittwoch konnten die Läuferinnen dann in einer anderen Trainingshalle erstmals vor Ort trainieren. Sie hatten die Möglichkeit, sich an die Hitze und die hohe Luftfeuchtigkeit zu gewöhnen. Am Donnerstag stand ein Training in der Wettbewerbshalle auf dem Programm. Es fiel auf, dass die kolumbianischen Standards von den aus Deutschland Gewohnten abwichen. Das Dach der offiziellen Wettbewerbshalle war undicht, sodass Regen auf die Fläche tropfte und Pfützen bildete. Dies ist ein Problem beim Rollschuhlaufen, da die Rollen dadurch den Halt verlieren und die Läuferinnen wegrutschen. Es galt also besonders aufmerksam zu sein. Dennoch war das Team mit seinen Trainingsleistungen zufrieden. Nachmittags hatten die Läuferinnen Zeit, eine Orchideenfarm zu besichtigen und gemeinsam einige Stunden abseits der Wettbewerbsvorbereitung auf Rollen miteinander zu verbringen.

Am Freitag hatte das Dream Team erneut Pech mit der gebuchten Trainingshalle. Diese war nur für ein Training ohne Rollschuhe geeignet. Der Fokus lag daher auf der Abstimmung der Bewegungen aufeinander und die Musik. Am Samstag stand das offizielle Training an. In der Mittagshitze war dies besonders anstrengend und verlangte den Läuferinnen Kondition und Konzentration ab. Dennoch ging das Dream Team mit einem guten Gefühl aus dem Training. Alle Elemente gelangen dem aktuellen Trainingsstand entsprechend gut.

Das Dream Team hatte die Startnummer eins gezogen. Es eröffnete somit den Wettbewerb und zeigte seine neue Kür zum Thema Birds Fly erstmals auf einer Weltmeisterschaft. Bis auf kleine Unsauberkeiten im sogenannten No Hold Element, in dem alle Läuferinnen unangefasst Schritte zeigen und dabei in einem Block formatiert über die gesamte Fläche laufen, gelang den Läuferinnen ihr Programm sehr gut. Besonders positiv wurden die rotierenden Kreise bewertet. Das Team sowie Trainer Gert Hofmann war sehr zufrieden mit dem gezeigten Lauf. Im Verlauf des Wettbewerbs wurde die Freude jedoch etwas gedämpft von den guten Wertungen für die anderen Formationen. Das Dream Team, das sich einen Platz auf dem Treppchen erhofft hatte, schloss den Wettbewerb schließlich auf dem 5. Platz mit nur fünf Punkten Abstand zu Platz 3 ab. Gewonnen hat die Formation Roller Dreams aus Argentinien mit einem großen Punktevorsprung, gefolgt von drei Formationen aus Italien.
Die Reise nach Kolumbien war dennoch ein tolles Erlebnis für die Läuferinnen des Dream Teams. Für viele von ihnen war es die erste Teilnahme an einer Weltmeisterschaft. Am Sonntag schlossen die Formationsläuferinnen die Reise mit einer Bustour ab, bei der sie die Stadt erkundeten, in der kolumbianischen Landschaft wanderten und mit Gondeln fuhren.
Wie schon zuvor die Trainings lief jedoch auch die Rückreise nicht problemlos ab. Der Flug von Bogotá nach Deutschland wurde gestrichen. Die Läuferinnen mussten kurzfristig umbuchen und in kleinen Gruppen über Costa Rica, Mexiko oder die USA zurückreisen, wofür teils erst noch Visa beantragt werden mussten. Schlussendlich sind alle Läuferinnen wieder sicher in Deutschland gelandet, wenn auch mit einem Tag Verspätung.

Aus dem RSV Einbeck waren dabei: Bonnie Busch, Emma Drews, Frauke Krawietz, Julie Kretzschmar, Kimberley Mohns, Laura Much, Alena Riemenschneider und Anneke Riemenschneider. Das Dream Team bedankt sich ganz herzlich bei allen Spendern und Sponsoren, die es finanziell bei der Teilnahme an dieser Weltmeisterschaft unterstützt haben.

Text: RSV Einbeck/Foto: Raniero Corbelletti Photography