Wenn sich ein Schiedsrichter im Spiel verletzt, was tun? Mit Esref Gürpinar von der SG Wolbrechtshausen sprang am vergangenen Wochenende ein Spieler spontan beim Spiel der 3. Kreisklasse zwischen der SG Wolbrechtshausen/Großenrode und dem TSV Gladebeck II ein. Mit der Aktion gewann der 37-jährige das Ding der Woche.

Der zweifache Familienvater setzte sich mit 54% (422 Stimmen) vor Tarik Tappe (26%/208 Stimmen) von der SG Markoldendorf/Ellensen II durch, der nach einer Herzerkrankung sein Comeback nach 1,5 Jahren feierte und sein Team in der 94. Minute per Traumtor zum 2:1-Sieg schießen konnte. Auf Rang drei landete Melvin Ilse (11%/90 Stimmen) von der SG Heisebeck/Offensen, der einen Viererpack im Spitzenspiel gegen Leinetal erzielte. Noah Kühn (8%/66 Stimmen) erzielte für die U19 des FC Eintracht Northeim den zweiten Hattrick in dieser Saison und landete auf dem vierten Rang. Keine Umfragen und aktuelle News mehr verpassen, dann folgt Sportnews Northeim-Einbeck auf Instagram.

Esref Gürpinar, der mit seiner Familie 2021 nach Lütgenrode gezogen ist und im Sommer 2021 aus Göttingen zur SG Wolbrechtshausen-Hevensen gewechselt ist, war eigentlich am vergangenen Samstag für den Pommes-Verkauf eingeteilt, wo er dann in der Halbzeit des Spiels der 3. Kreisklasse zu einem unverhofften „Schichtwechsel“ gekommen ist. Der Schiedsrichter hatte sich an der Wade verletzt, ein Ersatz wurde gesucht, so ging es für den 37-jährigen von der Fritteuse auf den Fußballplatz: „Da sich niemand gemeldet hat, kam Heiko Schipper, der Trainer der 2. Mannschaft der SGW auf mich zu und hat mich gefragt, ob ich als Schiri aushelfen könnte. So wie ich bin, habe ich sofort zugesagt. Da ich den Kapitän von Gladebeck (Kiki Manshausen) kenne, ging das sofort klar. Ich habe die Ausrüstung vom Schiri übernommen und das Spiel konnte weiter laufen“ 

Tore sind im zweiten Durchgang nicht mehr gefallen und der Neu-Schiri musste bei seinem Debüt keine gelben Karten verteilen, da sich die Teams auch weiterhin fair verhielten: „Im Spiel selbst gab es keine Probleme oder Vorfälle. Die Jungs haben mir es auch sehr einfach gemacht und fair gespielt. Durch die positive Resonanz nach dem Spiel durch beide Mannschaften, war es somit für mich ein tolles Erlebnis für mich“, berichtet Gürpinar, der in der ersten Mannschaft der SG Wolbrechtshausen aktiv ist. 

Bisher pfiff Gürpinar lediglich mal Spiele bei der Jugend-Mannschaft seines Sohnes: „Offiziell gepfiffen habe ich bis dato noch nicht. Ein paar Male in der Halle oder draußen für meinen Sohnemann. Er spielt aktuell für die F-Jugend der JSG Nörten. Da ich sehr Fußball begeistert bin, habe ich mich auf die Aufgabe total gefreut“, erzählt er weiter.

Wenn es die Zeit zulässt, kann es durchaus sein, dass man den 37-jährigen in Zukunft häufiger als Schiedsrichter auf den Sportplätzen sieht und er auch seinen Schiedsrichterschein machen wird: „Bereits zuvor haben mir schon einige angeraten einen Schiri-Schein zu machen, aber leider finde ich die Zeit im Moment dafür nicht. Vielleicht ergibt es sich in der Zukunft“, lässt Gürpinar die Entscheidung offen.