Wenige Wochen vor dem Saisonstart gibt es einen überraschenden Trainerwechsel bei den Oberliga-Damen des FC Eintracht Northeim.

Nach seiner über zehnjährigen Tätigkeit als Damen-Trainer des FC Eintracht Northeim macht Florian Becker vor dem Saisonstart seiner Oberliga-Damen Schluss und muss aus beruflichen Gründen sein Amt niederlegen. Der 38-jährige Becker hat eine Ära geprägt und die Eintracht-Damen von der Bezirksliga bis in die Oberliga geführt. In der vergangenen Saison konnte die Eintracht in die Meisterrunde einziehen und sich vorzeitig jeglicher Abstiegsorgen entledigen.

„Ein absolut emotionaler Moment für mich, muss ich gestehen.“

Florian Becker

Seinen Abschied als Trainer bestreitet Becker am Sonntag, 21. August mit dem NFV-Pokal-Spiel gegen den Osnabrücker SC. Danach kann die Eintracht bereits einen Nachfolger aus dem eigenen „Stall“ präsentieren: Carsten Lawrenz wird die sportliche Leitung der Oberliga-Damen des FC Eintracht übernehmen und ab dann die Verantwortung an der Seitenlinie tragen. Der 54-jährige Übungsleiter war zunächst mit Stefan Schikora als Trainergespann für die U23 des FC Eintracht eingeplant. Nun übernimmt Lawrenz die Oberliga-Damen. Erst in der vergangenen Rückrunde hat Lawrenz die Landesliga-Damen von Northeim trainiert und geht somit nicht gänzlich unerfahren in den Damen-Fußball.

Zeitgleich veröffentlicht auch der FC Eintracht Northeim den Trainerwechsel auf seiner Homepage, wo Becker noch einmal in einem Interview Rede und Antwort stand.

Florian, was ist es für ein Gefühl nach solange Zeit Abschied zu nehmen?

„Ein absolut emotionaler Moment für mich, muss ich gestehen. Wir haben diesen Schritt in den letzten Wochen sehr gut durchgeplant und besprochen. Schon in der Saisonvorschau habe ich ja von Veränderungen gesprochen. Für mich ist es ein guter Zeitpunkt, wir haben gerade die erfolgreichste Saison der Vereinsgeschichte im Frauenfußball erlebt und man sagt ja wenn es am schönsten ist soll man gehen. Aber das ist natürlich nicht der Hauptgrund.“

Warum ist dieser Schritt nötig ?

„Aufgrund meiner beruflichen Tätigkeit ist es leider nicht mehr möglich einem Oberligateam komplett gerecht zu werden. Somit war klar, dass wir eine Veränderung per sofort benötigen. Mit Carsten Lawrenz haben wir einen guten Trainer in den eigenen Reihen und jemanden der perfekt zum Team passt. Also war die Entscheidung für Ihn als Trainer naheliegend.“

Was bleibt für Dich Rückblickend?

„Ich blicke auf eine absolut tolle, emotionale und erfolgreiche Zeit zurück und natürlich fällt mir dieser Schritt sehr schwer. Als ich 2012 hier die 1. Laufeinheit im Trainerteam machen durfte konnte niemand ahnen was sich daraus entwickeln sollte. Ich habe soviele tolle Menschen kennen lernen dürfen und wir haben zusammen unzählige sportliche Highlights erlebt und konnten den Frauenfußball definitiv weiterbringen im Verein und der Region.“

Welche Highlights sind da ganz besonders für Dich ?

„Das ist sehr schwer, aber natürlich sind da der Aufstieg in die Landesliga und später der Oberligaaufstieg als Eckpfeiler der Erfolge. Doch es sind auch Entwicklungen unserer Jugendspieler. Da steht Sina Ruez für mich exeplarisch für die gute Jugendarbeit. Sie ist zur Oberligatorjägerin bei uns im Verein gereift und ich durfte viele dieser Schritte begleiten. Ganz aktuell präsent ist natürlich der 2. Tabellenplatz in der Qualifikationsrunde der abgelaufenen Saison, geschmückt mit zwei Derbysiegen gegen Rot-Weiß Göttingen. Unvergessen bleibt aber auch der Landesligaaufstieg im heimischen Gutsav Wegner Stadion am letzten Spieltag gegen den Nachbarn aus Denkershausen.“

Wie wird Deine Zukunft im Frauenfuball aussehen ?

„Ich arbeite im Vorstand der Eintracht und werde weiterhin als Teammanager für die Frauenmannschaft tätig sein. Vom sportlichem Tagesgeschäft nehme ich aus den erwähnten gründen erstmal Abstand. Und ganz nebenbei bin ich ja auch noch Spielervater und werde auch dort regelmäßig unterstützend am Spielfeldrand stehen. Somit bleibe ich dem Frauenfußball und der Eintracht natürlich erhalten.“