Am Abend des 7. Mai starteten die Läuferinnen der Rollkunstlaufformation Dream Team ihre Reise ins italienische Reggio Emilia zur diesjährigen Europameisterschaft im Show- und Formationslaufen. Am Mittwoch stand nach einem gemeinsamen Essen bereits das erste Training vor Ort an. Es bot den Läuferinnen die Möglichkeit, sich auf die Gegebenheiten vor Ort und die finale Mannschaftsaufstellung sowie die Wettbewerbsatmosphäre einzustellen.

Am Donnerstag folgten zwei weitere Trainings. Die kurzen Trainingseinheiten vor Ort unterschieden sich sehr von den heimischen Trainings. Alle Läuferinnen waren fokussiert auf den unmittelbar bevorstehenden Wettbewerb, der Schwerpunkt des Trainings lag auf Programmdurchläufen und dem Abrufen der bereits im Heimtraining gezeigten Leistungen. Mittels Videoanalysen wurde an kleinen Unstimmigkeiten in der Synchronität und an der Ausrichtung einzelner Linien gearbeitet und die Ausdrucksstärke finalisiert. Es war eine deutliche Leistungssteigerung erkennbar. Am Donnerstag fand zudem eine Eröffnungsfeier statt. Gerade für die Läuferinnen, die erstmals bei einer internationalen Meisterschaft dabei waren, bot diese eine gute Orientierung, die Stimmung und Atmosphäre in der großen Wettbewerbshalle einzuschätzen. Nach einem weiteren Training schloss sich am Freitag auch das offizielle Training in dieser Wettbewerbshalle an, bei dem die Läuferinnen sich mit den Bodenverhältnissen vertraut machen konnten. Das Dream Team ist mit der Zielsetzung in den Wettbewerb gegangen, einen Platz auf dem Treppchen zu erreichen. Neben dem Dream Team mit Läuferinnen aus verschiedenen, überwiegend niedersächsischen, Vereinen, waren auch zwei weitere Formationen aus Deutschland dabei. Das „Magic Team“ aus Nordrhein-Westfalen sowie die „Black Ravens“ aus Württemberg. Zudem bestand die Konkurrenz aus drei in der Vergangenheit dominierenden italienischen Formationen sowie erstmals seit langer Zeit aus zwei Mannschaften aus Frankreich und einem Team aus Dänemark. 

Das Dream Team ging am Samstagnachmittag mit der Startnummer acht von neun an den Start. Zuvor hatte die italienische Formation aus Monza schon einen gelungenen Lauf vorgelegt. Das Dream Team konnte seine gesteigerte Leistung aus dem Training auch im Wettbewerb zeigen. Den Läuferinnen gelang ein sauberer, ausdrucksstarker Durchlauf, der lediglich von einem Sturz außerhalb eines Pflichtelements getrübt wurde. In sieben von acht Elementen erreichte das Dream Team die höchstmögliche Schwierigkeit. Besonders das Linienelement überzeugte das Wertungsgericht in seiner Gestaltung und Exaktheit. Nach dem Lauf freuten sich die Läuferinnen sehr über ihren gelungenen Lauf und noch mehr als die vorübergehende Platzierung, Rang 1, erschien. Das Dream Team hatte zu diesem Zeitpunkt also mindestens die Silbermedaille sicher. Als Startnummer neun folgte noch eine starke Formation aus Bologna. Sowohl die Läuferinnen als auch die mitgereisten Familien vor Ort und die Zuschauer vor dem Livestream verfolgten den Lauf angespannt. Die Elemente gelangen auch den Italienerinnen gut, jedoch hatten auch diese einen Sturz zu verzeichnen. Da er in einem Pflichtelement geschah, gab es nicht nur Punktabzug für den Sturz, sondern auch für die unsaubere Ausführung des Elementes. Am Ende war es denkbar knapp. Das Dream Team hatte 78,38 Punkte erhalten, Precision Skate Bologna nur 78,37 Punkte. Somit konnte das Dream Team den 1. Platz halten und wurde Europameister 2024. Das Dream Team erhielt von allen teilnehmenden Formationen die beste Bewertung in den läuferischen Fähigkeiten und in den Übergängen zwischen den einzelnen Elementen. Mit dem Sieg hatten weder Läuferinnen noch Trainerin Annette Ziegenhagen-Gielnik gerechnet. Von Überwältigung, Freude und Stolz waren alle Gefühle mit dabei. Nach der Siegerehrung feierten die Läuferinnen ihrem Triumpf bei der Abschlussfeier noch mit den anderen deutschen Teams, die den Wettbewerb auf Platz 5 und 6 beendeten und damit ebenfalls sehr zufrieden waren, und den mitgereisten Familien, bevor sie am Samstagabend die Heimreise antraten.

Für den RSV Einbeck waren dabei: Bonnie Busch, Emma Drews, Helena Fialka, Frauke Krawietz, Julie Kretzschmar, Kimberley Mohns, Larissa Nitschke, Anneke Riemenschneider und Saskia Thölke sowie Trainerin Annette Ziegenhagen-Gielnik.

Foto/Text: RSV Einbeck