Aus Northeim an den Verhandlungstisch des FC Bayern München

Der 48-jährige war schon als Spieler für den 1. SC Göttingen 05 (21 Regionalligaspiele) und den FC Eintracht Northeim (Niedersachsenliga) auf einem höherklassigen Niveau aktiv. Bereits während seiner aktiven Karriere verantwortete Bachmann von 2006 bis 2011 den sportlichen Bereich des JFC Roswitha-Stadt, der 2011 zum JFV Northeim (Fusion zwischen Roswitha-Stadt und Eintracht Northeim) überging. Dank eines tollen Konzepts zählte der JFV Northeim (heute FC Eintr. Northeim) zu den besten Jugendfußballabteilungen in Südniedersachsen und ist ein wichtiger Baustein dafür gewesen, dass der FC Eintracht Northeim, aber auch zahlreiche andere Vereine aus dem Fußballkreis, von der guten fußballerischen Ausbildung auch im Herrenbereich profitieren. Bis 2013 war Bachmann in Northeim als sportlicher Leiter aktiv. Doch frühzeitig war ihm klar, dass er gerne im Profifußball arbeiten möchte. „Ich wollte dem Fußball verbunden bleiben. Es hat mich sehr gereizt, durch die Arbeit mit ambitionierten Hochleistungssportlern, maximale Ziele in meiner Lieblingssportart gemeinsam zu erreichen“, berichtet Bachmann, der damals bei einem der Lehrgänge zur B-Lizenz André Breitenreiter (u.a. Trainer bei 96, Schalke, Hoffenheim und Paderborn) kennengelernt hat, der ihn als Scout erstmals mit dem Profifußball vertraut gemacht hat. Doch zuvor konnte Bachmann bereits sein Sport- und Betriebswirtschaftstudium M.A mit dem Schwerpunkt Sportmanagement an der Universität in Göttingen abschließen und die Trainerlizenzen bis hin zur A-Lizenz sowie die NFV-Managerlizenz erwerben. 

Headtrick GmbH & Co. KG – die eigene Spielerberateragentur 

Trotz eines angekratzten Image der Branche führt Bachmann seit Anfang 2016 in Verden mit einer Geschäftspartnerin die eigene Spielerberateragentur „Headtrick GmbH & Co. KG“. Zu der Agentur zählen außerdem zwei Scouts und einige Qualitätspartner (Arzt, Anwalt, Coach, Versicherungsmakler etc.). „Jeder in unserem Geschäft ist am Ende selbst für sein Image verantwortlich. Letztendlich ist es wichtig, dass der Spieler spürt, dass er dir vertrauen kann, dass du immer für ihn da bist und dass du Ahnung von dem hast, was du dort machst. Trotz eines sehr freundschaftlichen Verhältnisses über die vielen Jahre der Zusammenarbeit bleibt es immer auch eine Geschäftsbeziehung, bei der zurecht eine hohe Arbeitsqualität erwartet wird“, gibt Bachmann einen Einblick in seine Arbeit. 

Bachmann hat Woltemade in Northeim entdeckt

Aktuell betreut die Agentur 28 Spieler, der bekannteste Akteur ist dabei Nick Woltemade, der nach der starken Rückrunde und der überragenden U21-EM derzeit in aller Munde ist und mit einem Transfer zum FC Bayern München in Verbindung gebracht wird. „Diese „Leistungsexplosion“ war in dieser Geschwindigkeit so nicht zu erwarten. Wenn man einen Sportler jedoch seit der U15 begleitet, ihn dadurch mit der Zeit persönlich und sportlich sehr gut kennengelernt hat, bekommt man die Überzeugung dafür, dass es, unter Voraussetzung weitestgehender Verletzungsfreiheit, nur eine Frage der Zeit ist, wann er aufgrund seines Charakters, Fleißes und Talents auf höchstem Niveau konstant performt“, so Bachmann, der Woltemade von Beginn an begleitet und sein Talent, ausgerechnet beim KSN+VGH-Juniorcup in der Schuhwallhalle in Northeim, bereits früh erkannt hat. „Werder Bremens U14 wurde damals Turniersieger und Nick hat mit der Schlusssirene fulminant den 3:2-Siegtreffer erzielt. Dieser Moment war sehr prägend, so dass ich ihn danach nicht mehr aus den Augen verloren habe. Ungefähr 18 Monate später durften wir ihn mit seinem und dem Vertrauen seiner Eltern in unserer Agentur willkommen heißen“, erzählt der ehemalige Northeimer von der ersten Begegnung mit dem heutigen Shootingstar. Mit Woltemade aber auch anderen Spieler ist er regelmäßig im Austausch: „In der Transferphase nimmt dieser dann meistens noch einmal zu, da es für beide Seiten eine sehr wichtige Berufsphase ist, in der es um wichtige Zukunftsentscheidungen geht. So natürlich jetzt auch bei Nick!“

Auch die Entwicklung des FC Eintracht Northeim verfolgt der Familienvater aus der Ferne weiter: „Selbstverständlich, wenn auch mangels Zeit nicht mehr so intensiv und nur sehr selten vor Ort. Letzte Saison schaffte ich es aber mal zum Derbysieg auf Kunstrasen gegen den SSV Nörten-Hardenberg. Es wird nicht nur für Vereine wie Eintracht immer schwieriger, weil du ohne Ehrenamt, zahlungsbereite Mitglieder und Sponsoren nicht viel ausrichten kannst. Ich schätze die Arbeit von Phillip Weißenborn und seinem Team unter diesen Voraussetzungen sehr und hoffe, dass es weiterhin auf fruchtbaren Boden fällt. Ich wünsche meinem Verein nur das Beste und unterstütze gerne, wenn es gefordert ist.“, richtet Bachmann zum Abschluss noch Worte in Richtung Rhumekanal. 

Das Titelbild ist ein Archivfoto aus dem Jahr 2012!